Was Sie über Motoröl wissen sollten

Warum Motorräder einen besonderen Schmierstoff brauchen

Es gibt doch tatsächlich unter den Bikern immer noch Leute, die glauben Ihrem Motorrad etwas Gutes zu tun, wenn sie wie in IhremAuto das Super-High-Tech-Motorenöl verwenden. Es gibt aber auch Leute die der Meinung sind, dass es die „Billig-Plempe“ aus dem Baumarkt auch tut. Dabei wird aber nicht bedacht, dass so ein Motorradmotor unter ganz anderen Betriebsbedingungen als ein Auto betrieben wird und das Öl auch noch zusätzliche Funktionen erfüllen muss. Im nachfolgenden Text wird kurz und prägnant erläutert, welche Unterschiede zu Automotorenölen bestehen.

Betriebsbedingungen von Motorradmotoren und daraus resultierende Anforderungen für das zu verwendende Öl:


*Höhere Drehzahl, Kolbengeschwindigkeit und Literleistung als im Auto-Motor beanspruchen das Motorenöl extrem auf Scherung. Dadurch verlieren die in mineralischen Mehrbereichsölen eingesetzten VI-Verbesserer ihre Wirkung und das Öl wird dünner. Das führt zur Verringerung der Schmierfähigkeit des Öles; im schlimmsten Fall zum so genannten Abriss
des Schmierfilms und zur Verschmutzung der Brennräume. Die Folge davon ist ein vorzeitiger Verschleiß bzw. Motorschaden.
*Sehr häufig werden Nasskupplungen zur Kraftübertragung in Motorradmotoren eingesetzt. Diese Kupplungsart wird über den Schmierstoffkreislauf des Motors mit Öl versorgt. Werden hier synthetische Motorenöle der Leichtlauf- bzw. Super-Leichtlaufklasse für Auto-Motoren verwendet, so kommt es durch die in diesen Ölen vorhandenen Reibwertverminderer zum Rutschen der Kupplung. Diese Additive bewirken in Auto-Motoren durch Verringerung der Reibung eine Reduzierung des
Kraftsoffverbrauchs. Beim Motorrad mit dieser Kupplungsart bewirken sie hingegen eine Verringerung des Wirkungsgrades der Kraftübertragung. Werden einfache mineralische Auto-Öle verwendet, kann dies wiederum zum Verkleben der Kupplungs-lamellen führen

Das Getriebe wird ebenfalls bei den meisten Motorrädern über den Ölkreislauf des Motors versorgt. Aus diesem Grund sind im öl spezielle Additive enthalten, welche die Anforderungen von Schaltgetrieben erfüllen.

Dazu gehören:

- Hohe Druckfestigkeit des Schmierfilms; verhindert die Fressneigung auf den Zahnflanken
- Hohe thermische Stabilität und gutes Wärmeleitvermögen
- Keine Schaumbildung und Anti-Korrosionswirkung
- Gute Dichtungsverträglichkeit und hohe Alterungsstabilität
- Optimales Viskositäts-Temperatur-Verhalten für leichte Schaltbarkeit des Getriebes.

Diese Zusätze sind in den Motorenölen für Autos nicht enthalten.

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